Donnerstag, 14. September 2017

Rezension: Veit Etzold - Tränenbringer

© Droemer Knaur

Tränenbringer

Verlag: Knaur
Klappenbroschur: 480 Seiten
Preis: 10,99 EUR
E-Book: 9,99 EUR
Genre:  Thriller
Reihe: Clara-Vidalis ; 5
ISBN: 978-3-426-52069-7
Erscheinungstermin: 09/2017


Inhalt:
Clara Vidalis hat es dieses Mal mit einem besonders grausamen Serienkiller zu tun. Er entführt 18-jährige Mädchen, foltert sie und schickt ihren Eltern Leichenteile. Doch den Serientäter zu finden, erweist sich als sehr schwer und bringt sie auf eine noch ganz andere Spur ...

Meinung:
Das Cover ist mal wieder einfach nur grauenerregend. Das Blut trieft nur so und es hat auch einen tollen haptischen Effekt wenn man darüber streicht. Wenn man jetzt noch den grandiosen Titel dazu nimmt, hat man alles was ein Thriller braucht.
Und wovon das Cover nur so erzählt, genau das bekommt man auch. Das Buch ist getränkt von Blut weil der Täter seine Weg mit Leichen pflastert. Diese Morde und auch die Toten werden in einer grausamen Präzision geschildert, sodass einen das Grauen packt. Noch intensiver wird es durch den ständigen Perspektivwechsel. Nicht nur das wir Claras Sichtweise mitverfolgen können auch die des Täters und zwar zum einen aus der Ist-Zeit und der Vergangenheit. Das lässt einen, einen überraschenden Blick in die Psyche des Täters machen. Es lässt den Täter so menschlich wirken und das Ganze wird noch realer. Der Autor schafft es ein gewisses Maß an Mitgefühl für den Täter aufkommen zu lassen aber er zeigt auch ein klares Bild davon wie er zu diesem Killer wurde. Dadurch das man nur Stückchen für Stückchen, die Informationen erhält, bleibt das Buch durchweg spannend. Es ist aber auch diese Schonungslosigkeit mit der der Autor schreibt und Dinge beim Namen nennt. So ist mir dieser Satz von MacDeath auch direkt im Kopf geblieben: "Um die Monster zu verstehen, muss man eine Weile in ihren blutigen Stiefeln mitlaufen".
Der Autor macht aber auch nicht vor seinen eigenen Charakteren halt. Natürlich ist einem bewusst das bei einem Einsatz immer etwas passieren kann, etwas schief geht aber man ist so in der Geschichte und mit den Figuren verwurzelt, das man ihnen automatisch eine Immunität zu spricht. Aber dieser Fall ist für Clara Vidalis aus verschiedenen Gründen etwas sehr persönliches. Sie wird an den Tod ihrer Schwester erinnert und muss erneut mit einem Verlust umgehen. Der Täter kommt ihr so nah, das man seinen Atem im Nacken zu spüren scheint. So manches Mal hatte ich eine Gänsehaut weil es einfach zu real ist. Es ist so echt und greifbar, das ich mittlerweile mit ganz anderen Augen durch Berlin laufe.
Wenn man einen Veit Etzold liest, sollte man sich auf schlaflose Nächte gefasst machen, das hat der Tränenbringer mal wieder bewiesen. Absolut empfehlenswert für alle Thrillerfans die es zudem blutig mögen.
Brutal, realistisch, echt - so wie ein Veit Etzold sein sollte!


Über den Autor:
Dr. Veit Etzold ist Autor von sechs Spiegel-Bestseller-Thrillern, die in sieben Sprachen übersetzt wurden. Er studierte internationales Management an der IESE Business School mit Stationen in Barcelona, New York, San Francisco / Silicon Valley und Shanghai. Er arbeitete für die internationale Strategieberatung Boston Consulting Group in Europa, Asien und den USA, Booz & Company, die Allianz Gruppe und als Berater für die globale Bergbaufirma Gaia Mineral Resources und die Investmentholding African Development Corporation in Ruanda, Hong Kong und Peking. Er ist Berater des Auswärtigen Amtes, Mitglied in unterschiedlichen Expertengruppen der Atlantikbrücke und Dozent für Geopolitik an der IESE Business School und an der Singapore Management University.
Quelle: Knaur

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