Mittwoch, 18. Oktober 2017

Rezension: Mona Kasten - Coldworth City

© Droemer Knaur

Coldworth City

Verlag: Knaur
Taschenbuch: 320 Seiten
Preis: 12,99 EUR
E-Book: 9,99 EUR
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3-426-52041-3
Erscheinungstermin: 09/2017

Rezensionsexemplar: Ja

Inhalt:
Raven ist eine Mutantin und zusammen mit ihrem Bruder auf der Flucht. Sie verstecken sich vor der Regierungsorganisation AID, die Experimente mit Raven machen wollen. So sehr Raven auch ihre Kräfte verflucht, macht sie sich dennoch jede Nacht auf Verbrechen zu verhindern mit ihren Fähigkeiten. Doch als es schief geht, trifft sie auf Wade. Er ist ebenfalls ein Mutant und gehört zum Untergrund, der die AID stürzen will. Schafft er es Raven von seiner Sache zu überzeugen und ihr Vertrauen zu gewinnen?

Meinung:
Das Cover hat mich sofort angesprochen. Die Farbe aber auch die Umrisse der Stadt, passen ganz wunderbar zur Geschichte. Und das Gesicht von dem Mädchen erst! Sie wirkt stark und ihr Blick ist ein Fixpunkt auf dem Cover. Der Titel hingegen ist nicht aussagekräftig und in meinen Augen nicht gut gewählt. Er gibt keinen Hinweis auf die Geschichte und er wirkt fade. Echt schade!
Das Cover und der Klappentext haben mich aber so neugierig gemacht, das es mich den Titel vergessen lies. Und darüber bin ich sehr froh denn die Geschichte ist ein echter Schatz.
Bei der Autorin hat es bei mir natürlich gleich geklingelt. Zum einen weil ich von ihr gerade Begin Again lese und weil ihr Name auch in den sozialen Medien ständig viel. Mich hat es total neugierig gemacht und auch überrascht, das sie hier eine Fantasygeschichte geschrieben hat.
Die Idee an sich ist nichts Neues gerade wenn man an X-Men denkt aber Mutanten an sich ist ein interessantes Thema. Was mich wirklich umgehauen hat ist, wie gut sie alles durchdacht hat. Ich hatte nicht nur einen vagen Eindruck von den Mutanten und ihren Fähigkeiten sondern sie hat sie so beschrieben, dass ich ein genaues Bild vor Augen hatte. Und vor allem war es so logisch. Sie hat alles so beschrieben, dass man gar nicht anders konnte als in die Welt hinein zu fallen. Es waren so viele Details, die der Geschichte, den Charakteren und der Welt, die nötige Tiefe verliehen haben.
Nun zu den Charakteren. Im Fokus stand ganz klar Raven, gerade auch wegen ihrer besonderen Kräfte selbst unter den Mutanten. Ich fand sie von Anfang an interessant. Sie ist stark, selbstbewusst und weiß immer was sie tut und dann ist sie auch verletzlich, traut sich selbst nicht über den Weg. Dieser innere Konflikt kam wunderbar rüber und ich konnte mich gut in sie hinein versetzen. Ich fand es bewundernswert wie sehr sie sich um ihren Bruder kümmert. Es war spürbar das sie ihn über alles liebt und das sie für ihn alles riskieren würde. Dann tritt Wade in ihre Welt und wirft alles durch einander. Die Beiden haben sofort eine Verbindung obwohl das beide nicht wahrhaben wollen. Aber man merkt das sie ein grundlegendes Verständnis füreinander haben. Wade ist ebenfalls verschlossen und lässt niemanden in seine kleine Welt eindringen. Sie wissen beide was Verlust heißt und kämpfen für ihre Überzeugung. Der Unterschied ist das Wade sich selbst akzeptiert und sich selbst und seine Fähigkeiten einschätzen kann. Das versucht er Raven beizubringen.
Die Beiden aufeinander prallen zu sehen, war einfach faszinierend. Einerseits sind sie sich so ähnlich und dann wieder so verschieden. Beide machen alles mit sich allein aus und nur ganz langsam bekommt man einen Blick auf ihr wahres Ich, auf ihre Vergangenheit und auf das was sie erlebt haben.
Stück für Stück offenbart die Autorin, den Kern der Geschichte und fängt einen damit ein. Langeweile gibt es in diesem Buch nicht und dennoch ist dort genug Platz damit sich die Charaktere und die Geschichte entwickeln können. Vor allem das Band zwischen Raven und Wade ist so zart, das es einfach nicht aufgesetzt wirken kann. Ganz langsam kommen die beiden aus ihrem Schneckenhaus und der Leser darf dabei zusehen.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich wünschte das Buch würde weiter gehen. Ich möchte noch mehr über diese Welt erfahren und an der Seite von Wade und Raven sein. Ich habe sie lieb gewonnen. Das war eine Leseüberraschung. Ich hatte nicht einmal annähernd mit so etwas gerechnet und vor allem nicht, dass ich dieser Geschichte so verfallen würde. Ich hoffe das die Autorin sich öfter in diese Genre begibt, denn ich möchte unbedingt mehr davon lesen.


Über den Autor:
Mona Kasten, geboren 1992, lebt und studiert in Hamburg. Ende 2014 veröffentlichte sie ihren Fantasy-Jugendroman "Schattentraum. Hinter der Finsternis" bei neobooks, für den sie im März 2015 den Indie Autor Preis gewann. Mit ihrem Roman "Begin Again" gelang ihr auf Anhieb der Sprung auf die Spiegel-Bestsellerliste.
Quelle: Knaur

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