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Dienstag, 3. November 2015

Rezension: Sabine Schoder - Liebe ist was für Idioten. Wie mich.

© Fischer

Liebe ist was für Idioten. Wie mich.

Verlag: Fischer KJB
Klappenbroschur: 352 Seiten
Preis: 12,99 EUR
Ebook: 9,99 EUR
Genre: Jugendbuch ; Romance
ISBN: 978-3-7335-0151-8
Erscheinungstermin: 07/2015

Ab 14 Jahren


Inhalt:
Viki hat nur ein Ziel: Die Hölle überleben und endlich frei sein. Das klingt drastisch aber das ist ihr Leben.
Auf sie wartet keine glückliche Vorstadtfamilie, sondern ein Alkoholiker als Vater und sonst nur Leere. Und dann lernt sie Jay kennen, den sie nicht ausstehen kann aber eine Tüte Gras lässt sie das vergessen. Sie landet in seinem Bett und damit beginnt eine Geschichte, auf die weder sie noch er vorbereitet waren...

Meinung:
Ich muss sagen das Cover und den Titel sind einfach klasse. Es fällt auf und der Titel ist herrlich. Allein bei dem Titel hatte ich schon Lust das Buch zu lesen weil es nach einer besonderen Liebesgeschichte klingt. Ich war mir sicher, das es nicht das übliche Blabla ist und ganz ehrlich damit hatte ich verdammt recht.
Viki ist nun wirklich nichts mit dem ich gerechnet hatte. Sie ist übellaunig, trägt schwarz und ihr Humor ist noch schwärzer. Und wenn man sich ihr Leben so ansieht, dann kann man sie auch gut verstehen. Ihr Leben ist kein perfektes Teenieleben sondern einer der grausamen Realitäten, von denen man eben nicht so oft liest. Ihr Zuhause ein schwieriges Elternhaus zu nennen, wäre die Untertreibung des Jahres. Und so ist für sie das Leben eben auch kein bunter Blumenstrauß, sondern wie eine Endlosschleife in der sie jeden Tag aufs neue stirbt. Das hat sie verdammt hart gemacht und so lässt sie nur wenige an sich heran. Doch selbst ihre Freunde erahnen nicht einmal wie schlimm ihr Leben wirklich ist weil sie sie nie so tief in ihr Innerstes sehen lässt. Tja und Liebe, das ist nichts für sie, das hat sie aufgegeben. Doch dann tritt Jay in ihr Leben und stellt es komplett auf den Kopf. Weil so wie sie der Schatten ist, scheint er das Licht zu sein. Er hat das perfekte Leben - Eltern die ihn lieben, ein wunderschönes Zuhause, viele Freunde, einfach alles. Und doch wendet er sich von allem ab und sich ihr zu. Sie versteht nicht warum und mit jeder Minute die sie einander näher kommen, wird ihre Beziehung intensiver aber sie erkennt auch, das sein Leben eben nicht perfekt ist.
Und die Wirklichkeit, das echte Leben ist auch nicht perfekt, genau das zeigt dieses Buch. Daher kommt es auch nicht mit einer klassischen Liebesgeschichte daher, sondern mit einer echten. Es trifft den Ton der Zeit und scheint einfach aus dem wirklichen Leben gegriffen zu sein.
Dabei ist es vor allem Viki die es dazu macht, die das Buch ausmacht. Sie hat mich vollkommen eingenommen und berührt. Sie hat mir mit ihrer harten Schale und dem butterweichen Kern, einfach imponiert. Sie lebt ihr Leben und geht immer voran egal was passiert. Sie hat ein Ziel und das reicht ihr um alles durch zu stehen. Und sie hat auch die Kraft so stark für einen Menschen zu sein den sie liebt. Das ist einfach beeindruckend, das hat mich beeindruckt.
Tja und dann passiert es das ich ohne es zu bemerken Teil dieser Geschichte werde. Mir tut es weh, wenn Viki verletzt wird. Mich zerreißt es, wenn sie wieder die Starke sein muss, obwohl sie so dringend eine Schulter zum Anlehnen braucht. Mich nimmt es emotional gefangen!
Es gibt kein Entrinnen und ich werde unaufhaltsam in eine emotionale Achterbahnfahrt verwickelt. Ich nehme jedes Hoch und Tief in Vikis Leben mit und kann es kaum ertragen. Ich sage euch diese Endlosspiralle von Grausamkeiten in ihrem Leben hat mich echt fertig gemacht. Wenn ihr eine leichte Liebesgeschichte wollt dann lest es nicht, denn diese Geschichte trifft euch und zwar so lange bis ihr am Ende seid. Ihr könnt es euch sicher denken bei so einem Buch da laufen die Tränen. Ja unaufhaltsam liefen sie Träne und ich konnte es kaum aushalten. Ich konnte nicht mehr aufhören zu weinen und habe mehr geweint als bei jedem anderen Buch bisher. Mein Herz wurde Stück für Stück zu Kleinholz verarbeitet bis ich dachte nichts mehr ertragen zu können. Aber ganz ehrlich, dass ist es auch was ich erleben will, was ein Buch mit mir machen soll. Ich will unkontrolliert und emotional dem Buch ausgeliefert sein, der Geschichte, den Charakteren!
Für so ein Buch, kann man sich nur bedanken. Das ist eines der Bücher warum ich Lesen so liebe.
Was für ein grandioses Debüt!


Über den Autor:
SABINE SCHODER, Jahrgang 1982, hat Graphikdesign in Wien studiert und einige Partys in dunklen Bars gefeiert. Ob sie ihren Jay Feretty dort gefunden hat, bleibt ein Geheimnis. Heute lebt sie fernab vom Großstadttrubel in Vorarlberg. ›Liebe ist was für Idioten. Wie mich.‹ ist ihr Debüt.
Quelle: Fischer

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