Dienstag, 30. Juni 2015

Buch-Date

Meine lieben Eulchen,

im Moment ist es um mich sehr ruhig und es tut mir sehr leid. Ich versuche mich zu bessern. Ich bin gerade gesundheitlich ziemlich angeschlagen und konnte mich einfach nicht dazu aufraffen, zu lesen, zu schreiben oder gar neue Bücher zu entdecken. Aber einem konnte ich mich trotzdem nicht entziehen, meinem ganz persönlichem Blind-Date.

 Im Thalia in Berlin, konnte man verschiedene Blind-Dates mit einem Buch eingehen und da konnte ich einfach nicht dran vorbei gehen. Ich wollte auch so ein Blind-Date. Ist es nicht spannend? Nach einigem überlegen habe ich mich dann für märchenhaft romantisch entschieden. Das hat mich einfach angesprochen und wollte mich nicht mehr loslassen. Ist es nicht schön? Tja aber was hab ich denn nun für ein Blind-Date?

Hinter der Beschreibung verbarg sich:

Eversea
Die zweiundzwanzigjährige Keri Ann traut ihren Augen nicht, als eines Abends der angesagte Schauspieler Jack Eversea in dem Restaurant auftaucht, in dem sie kellnert. Ihr verschlafenes Heimatstädtchen Butler Cove im Süden der USA ist so ziemlich der letzte Ort, an dem sie erwartet hätte, auf einen Hollywoodstar wie ihn zu treffen. Doch Jack hat Gründe, warum er aus L. A. geflohen ist. Und Keri Ann weiß, dass sie die Art und Weise, wie seine Nähe ihr Herz zum Rasen bringt, aus genau diesen Gründen ignorieren sollte. Denn egal wie gut die beiden sich verstehen oder wie sehr die Funken zwischen ihnen sprühen – die Welten, in denen sie leben, könnten unterschiedlicher nicht sein. Und eine Liebe zwischen ihnen ist unmöglich … oder?

Was soll ich sagen, es hat genau meinen Geschmack getroffen und ich freue mich auf das Buch. Meine süße Lemon freut sich auch auf den neuen Buchfreund.

Würdet ihr ein Blind-Date mit einem Buch eingehen? Und wenn ja, was würde euch ansprechen?
Ich weiß das ich es wieder tue wenn ich die Gelegenheit bekomme.

Eure Jen

Dienstag, 16. Juni 2015

Rezension: Josh Malerman - Bird Box

Bird Box

Verlag: Penhaligon
Hardcover: 320 Seiten
Preis: 19,99 EUR
Ebook: 15,99 EUR
Genre: Psychothriller ; Dystopie
ISBN: 978-3-7645-3121-8
Erscheinungstermin: 03/2015


Inhalt:
Malorie ist schwanger als die Welt ins völlige Chaos stürzt und sie kann nichts anderes tun als sich in einem Haus zu verschanzen. Sie findet ein sicheres Haus und beginnt mit einer kleinen Gruppe ein ganz neues Leben zu leben - voller Angst. Denn es lauert eine Gefahr dort draußen, die tödlich endet wenn man sie erblickt...

Meinung:
Cover und Titel wirken mysteriös und leicht gruselig. Durch das schwarze Cover kommt der Titel in weiß perfekt zur Geltung. Man ist völlig gefangen und erst etwas später wird der Blick auf den Untertitel gelenkt. Spätestens wenn man diesen liest, weiß man das man sich auf eine Gänsehaut gefasst machen muss.
Und genau diese Gänsehaut bekam ich das ganze Buch über zu spüren. Es ist die Angst vor dem Umgewissen. Das Buch schockiert nicht durch übermäßige Beschreibungen des Grauens sondern durch das Unterlassen dieser. Man wird in eine Welt gestoßen in der etwas tödliches lauert und man kann es nicht benennen. Man kann es nicht sehen weil auch Malorie es nicht sieht. Und das ist es, auf das man sich vollkommen einlassen muss. Wenn man Malorie in die Welt folgt und das sieht was sie sieht, dann bekommt man auch ihre Angst, ihr Grauen zu spüren. Sie sieht nichts und beschreibt was sie hört, was sie fühlt. Dass kann hundertmal gruseliger sein als eine Angst, die man benennen und sehen kann.
Doch nicht diese Tatsache allein macht das Buch zu einer Tortur für das eigene Nervensystem, sondern auch das dass Buch aus zwei Richtungen erzählt wird. Zum einen ist man in der Gegenwart, wo Malorie einen Ausweg aus ihrer Situation sucht und dann wird man in die Vergangenheit geworfen wenn sie sich daran erinnert wie es zu all dem kam. Das heißt man weiß eine Menge und fragt sich wie es dazu gekommen ist. Aber man hat auch Angst davor. Während des Lesens durchlebt man ein Wechselbad der Gefühle. Man ist neugierig aber auch in völliger Schockstarre vor dem was man erfahren könnte. Man fühlt sich gefangen und will nichts als überleben. Dieses Buch ist ein Kampf mit dem Tod und zugleich ein Wettkampf gegen ihn.
Die Spannung ist nicht zu ertragen und die Gänsehaut nicht wegzudenken.
ABER das Ende hat mich tief getroffen. Es sind noch so viele Fragen offen und ich kann es nicht fassen das mich der Autor damit zurücklässt. Ich kann nur hoffen das es ein weiteres Buch geben wird denn Malories Geschichte ist in meinen Augen noch nicht zu Ende.
Ich jedenfalls bin noch immer ganz atemlos und kann an nichts anderes denken als an: Schließe deine Augen!

Über den Autor:
Josh Malerman ist ein großer Fan von Gruselliteratur und zählt mehr als 500 Horrorfilme zu seinen Favoriten. Er schrieb zunächst Gedichte und Kurzgeschichten, doch seine professionelle Karriere startete er mit Songtexten, bevor er sich ganz seinem Debüt Bird Box widmete. Josh Malerman ist Sänger und Chef der gefeierten Indie-Band The High Strung, mit der er bereits zweimal in Guantanamo Bay aufgetreten ist. Er lebt heute mit seiner Verlobten in Royal Oak, Michigan. 
Quelle: Penhaligon

Vielen lieben Dank für das Rezensionsexemplar an den Penhaligon Verlag!

Montag, 15. Juni 2015

Rezension: Hannah Kaiser - Pfefferminzeis

Pfefferminzeis

Verlag: Amazon self publ.
Ebook: 326 Seiten
Preis: 3,49 EUR
Genre: Liebesroman
Erscheinungstermin: 03/2015


Inhalt:
Theresa hat eine durchgeknallte Katze, die sie über alles liebt, einen abgebrannten Kerzenladen und kein Geld mehr.
Devon hat Geld ohne Ende, er ist ein Eishockey-Star und ihm fliegen die Frauen zu aber eine wird er nicht mehr los. Egal was er auch tut, seine Stalkerin lässt nicht locker. Eines Abends trifft er Theresa und aus einer Idee wird ein Plan der ihn jedoch selbst in Teufels Küche bringt.

Meinung:
Das Cover und der Titel sind einfach klasse. Nicht nur das ich es farblich toll finde, auch die Schuhe, das auch das verbindende Motiv zu den anderen Teilen darstellt, sind eine herrliche Idee. Es fällt ins Auge und macht einfach neugierig. Es lädt zum Lesen ein.
Was schon mal gut ist, man muss nicht die anderen Teile gelesen haben sondern kann mit dem Buch anfangen welches einem unter die Finger gerät. Bei mir war es schon allein deshalb Pfefferminzeis weil ich in den Genuss kam, Hannah Kaiser daraus lesen zu hören und ab da musste ich es haben.
Ich wollte einfach Theresa und Devon kennenlernen, erleben. Und die Beiden sind wirklich interessant. Schon ab dem Moment als Theresa das erste Mal ihre Katze erwähnt, war ich hin und weg. Was für eine Katze! Und umso herrlicher ist es mit welcher Liebe Theresa ihre Macken und Schrullen akzeptiert. Das allein ist einfach bezaubernd aber auch ihre Willensstärke haben mich einfach gefallen. Sie beißt sich durch und nur langsam gewährt sie einem immer mehr Einblicke in ihr Herz. Man spürt sofort das sie von etwas gequält wird und das es sie innerlich aufzufressen droht. Das macht sie so menschlich, so echt.
Devon hingegen wirkt zunächst wie ein Lebemann,wie ein erfolgverwöhnter Sportler. Geld bedeutet ihm nichts, was man auch an dem Angebot sieht, dass er Theresa macht. Erst später, im Zusammenleben mit Theresa beginnt man den echten Devon zu sehen. Allein wie er bei seiner Familie ist, lässt einem das Herz aufgehen, einfach süß. Und so ist es auch wenn man beobachtet wie Devon und Theresa umeinander rumtanzen. Verheiratet und dennoch so weit voneinander entfernt! Schritt für Schritt näher sie sich an, weichen aus, springen zurück nur um wieder aufeinander zu prallen weil sie einander nicht ausweichen zu vermögen. Sie ziehen sich gegenseitig an und beginnen lebendig zu werden.
Das ist es was Hannah Kaiser vollbringt. Sie schenkt dir eine Geschichte voller Gefühl. Und so wurden die Beiden für mich lebendig und zu Freunden. Was für ein Geschenk!

Über den Autor:
Hannah Kaisers Romane handeln von einem Thema, das wohl so alt ist wie die Menschheit selbst, und das dennoch nie an Aktualität verliert: Nämlich der wahren, großen Liebe.
Auch, wenn dieses Thema auf den ersten Blick immer dasselbe bleiben mag, ist der Weg dorthin oft sehr unterschiedlich. Bis zwei Menschen zueinander finden, gibt es Missverständnisse, die ausgeräumt werden müssen; Ängste, die überwunden werden müssen. Es gibt Irrungen und Wirrungen, lustige sowie traurige Begebenheiten, prickelnde und peinliche Momente. Dazwischen gibt es jede Menge Gefühl und zum Schluss folgt immer ein Happy End. Versprochen!
Quelle: Hannah Kaiser

Montag, 1. Juni 2015

Rezension: Christoph Scheuring - Echt

Echt

Verlag: Magellan
Hardcover: 240 Seiten
Preis: 14,95 EUR
Genre: Jugendbuch
ISBN: 978-3-7348-5001-1
Erscheinungstermin: 09/2014


Inhalt:
Albert geht gern zum Hamburger Bahnhof um dort Abschiede zu fotografieren. Für ihn ist das der ultimative Moment. Zumindest bis zu dem Augenblick als er Kati begegnet und sie ihn mitnimmt in eine ganz andere, neue Welt. Denn eines seiner Fotos ist eng mit ihrem Leben verknüpft und sie will der Geschichte hinter dem Bild auf die Spur kommen...zusammen mit Albert. Die Suche beginnt.

Meinung:
Das Cover und der Titel sind schlicht, geradezu schmucklos aber gerade durch diese Einfachheit, fällt es auf. Man konzentriert sich automatisch auf den Titel und beginnt dann sogleich den Klappentext zu lesen. Denn der Titel, das einfache "Echt" macht neugierig. Man fragt sich was sich hinter diesem Wort verbirgt und welche Geschichte zwischen den Buchdeckeln wartet.
Und die Geschichte ist auch eine ungeschminkte Wahrheit.
Zunächst lernt man Albert kennen, der eine ganz eigene Sicht auf die Welt hat. Er beobachtet sie durch das Objektiv seiner Kamera und versucht vor allem Abschiede einzufangen. Stets ist er auf der Suche nach dem perfekten Moment und er selbst scheint sich dem Leben, ja sogar den Menschen näher zu sein, in diesen ganz privaten Augenblicken. Doch erst als er Kati trifft wird er aus seiner kleinen, abgeschotteten Welt herausgerissen.
Kati ist wie eine Naturgewalt. Schon beim ersten Treffen ist er von ihr fasziniert und alles um ihn herum scheint intensiver. Und das gleiche geschieht mit dem Leser. Er steigt mit Albert hinab in den Untergrund, in die Seele des Bahnhofs und lernt dort die Schattenseiten des Lebens kennen. Echt und unglaublich nah erlebt man es mit. Albert bleibt auch bei den Bahnhofsleuten zunächst der Zuschauer doch mit jeder Sekunde, die er dort verbringt, verwebt sich deren Leben mit seinem. Er beginnt sich zu verändern und man hat den Eindruck das er erst da wirklich zum Leben erwacht. Kati und all die anderen Personen im Bahnhof sind so intensiv und echt, das man gar nicht an ihrer Existenz zweifelt. Und nach und nach geschieht das auch mit Albert. Albert ist nicht mehr der distanzierte, abgeklärte Beobachter sondern wird aktiver Mitwirkender. Er beginnt seine Geschichte zu leben, zu erleben, zu spüren. Aber das echte Leben ist eben nicht schön und genau das lernt auch Albert. Es ist nicht einfach, oder schwarz und weiß. Das Leben ist kunterbunt, völlig chaotisch und es können immer Dinge geschehen, die niemand vorhersieht. Das alles ist Kati. Und dennoch herrscht zwischen den beiden ein Band, das sich nicht trennen lässt. Interessanterweise sind weder Kati noch Albert wirkliche Sympathieträger. Kati ist in ihrer Art unberechenbar, brutal und sehr hart. Albert hingegen ist teilweise realitätsfremd, dem Leben entrückt und naiv. Und trotzdem kann man das Buch nicht weglegen. Denn wenn sie aufeinandertreffen will man einfach wissen was die beiden als nächstes tun werden, selbst wenn man davon alles andere als begeistert ist.
Es ist die meisterhaften Sprache des Autors, die einen so in seinen Bann zieht. Er fördert die Abgründe, die Verzweiflung aber auch die Hoffnung der Menschen von Bahnhof zu Tage. Hier wird nicht das beschauliche Leben eines Vorstadtjungens beschrieben. In dem Buch wird das Leben von jenen erzählt, die das Glück verlassen zu haben scheint. Dennoch scheinen sie intensiver zu leben als es Albert tut. Und man beginnt über das eigene Leben nachzudenken, darüber was man hat und was einem als selbstverständlich erscheint. Das wirkliche Leben will gelebt werden und so ist das Buch trotz seiner brutalen Ehrlichkeit auch ein Zeugnis dessen, vor dem wir alle die Augen verschließen - dem echten Leben.

Über den Autor:
 Christoph Scheuring hat Theologie studiert, danach vier Jahre lang als Fernfahrer gearbeitet und anschließend das journalistische Handwerk an der Henri-Nannen-Schule gelernt. Er war unter anderem Reporter und Redakteur bei STERN, TEMPO und SPIEGEL, hat Reportagen für GEO, ZEIT, Transatlantik und Playboy geschrieben und wurde zweimal mit dem Egon-Erwin-Kisch-Preis für die beste, deutschsprachige Reportage des Jahres ausgezeichnet. ECHT ist sein erstes Jugend- bzw. All-Age-Buch.
Quelle: Lovelybooks

Ich danke dem Magellan Verlag für das Rezensionsexemplar!

Mai-Highlight

Meine Büchereulchen,

so lange musste ich gar nicht überlegen was mein Hightlight im letzten Monat war. Ich kann zwar auf einen Monat voller toller Bücher hinabblicken aber dennoch war eines dabei was mich einfach völlig begeistert hat. Und zwar das wundervolle Buch: Mein Blaubeersommer!

Ich bin noch immer hin und weg. Und möchte nur noch backen, all die tollen Rezepte...hach. Ach guckt es euch am besten selber an. Das sind so leckere Sachen und auch Rezepte die ich so noch nicht hatte. Und immerhin sind es Rezepte von Lesern für Leser. Ach ich könnte schon wieder ins Schwärmen geraten aber ihr habt ja auch nicht das Tiramisu gegessen...oder den Rahmkuchen...oder, oder, oder.

Das Buch macht einfach Lust auf Backen und den Sommer genießen. Es hat mir meinen Mai versüßt und einen Vorgeschmack auf den Sommer gegeben. Es ist mein Mai-Highlight.

Fühlt euch beflügelt,
eure Jen