Dienstag, 23. Juni 2020

Roland liest: Greig Beck - Primordia Bd. 1 : Auf der Suche nach der vergessenen Welt

Primordia
© Luzifer Verlag

       Bd. 1 Auf der Suche nach der vergessenen Welt


Verlag: Luzifer
Taschenbuch: 324 Seiten
Preis: 13,95 EUR
E-Book: 4,99 EUR
Genre: Fantasy ; Abenteuer
Reihe: Primordia ; Bd. 1
ISBN: 978-3-9583-5360-2
Erscheinungstermin: 10/2018

Rezensionsexemplar: Nein

Inhalt:
Ben kehrt auf Grund des Todes seines Vaters zurück in seinen Heimatort. Dort trifft er auf seine alten Freunde und schwelgt in Erinnerungen. Doch er entdeckt auch in den Sachen seines Vaters mysteriöse Aufzeichnungen. Er beginnt mit der Suche um mehr darüber herauszufinden. Zusammen mit seinen Freunden macht er sich auf den Weg nach Venezuela um den Eingang zur Vergessenen Welt zu finden ...

Meinung:
Das Cover sagt schon alles: Wir werden Dinosauriern begegnen! Das allein ist doch schon Grund genug das Buch lesen zu wollen. Alles an ihm schreit nach Abenteuer - schon wie die Leute auf dem steinernen Torbogen stehen, da will man direkt mit auf Expedition gehen. 
Primordia hat mir erst einmal gar nichts gesagt. Es ist bei mir aber auch direkt irgendwie hängen geblieben weil es so ungewöhnlich ist. Der Untertitel "Auf der Suche nach der vergessen Welt" sagt das, was man noch wissen muss, was das Cover so schön illustriert und den letzten Grund liefert in die Geschichte einzutauchen.

Die ganze Geschichte beginnt ziemlich banal - in einer ruhigen Kleinstadt. Ihr müsst euch auf 150 Seiten Vorgeplänkel gefasst machen. Brotkrumen für Brotkrumen setzt sich die Geschichte zusammen. Aber so werdet ihr auch ganz langsam in die Geschichte gezogen. Ein Rätsel nach dem anderen wird aufgedeckt und das ein oder andere sogar gelöst.
Zwischendurch erscheint das ganze Abenteuer wie in einem Film. Doch die Charaktere sind besser vorbereitet da sie beruflich dem eher gewachsen sind und daher den nötigen Weitblick fürs Ganze haben. So ist es klar das man nicht nach Venezuela fahren kann ohne geimpft zu sein, das man genügend Wasser benötigt und ein Moskitonetz im Gepäck haben sollte. Kontakte zu den Ureinwohnern ist da natürlich der Jackpot und qualifiziert einen direkt fürs Abenteurer-Team. Und so plätschert die Geschichte erstmal dahin. Ihr lernt die Protagonisten immer mehr kennen und merkt das jeder auf seine Art so realistisch ist wie du und ich.
Doch dann beginnt die eigentliche Reise erst. Die Aufzeichnung der Vergangenheit werden genutzt um das Tor in eine andere Welt zu finden. Ab dem Moment wo das Tor durchschritten wird, plätschert gar nichts mehr dahin. Die Geschichte nimmt richtig an Fahrt auf und schnell wird klar - wer dieses Tor öffnet und Dinosauriern gegenüber steht, hat vielleicht ganz kurz das Aufflackern von Euphorie doch genauso schnell vergeht die Abenteuerlust und es bleibt nichts von ihr übrig. 
Gnadenlos und brutal werden die Tiere der Vorzeit von dem Autor beschrieben. Das sind keine Urzeit-Schmusetiere sondern Jäger und Lebewesen, die eindeutig über uns in der Nahrungskette regieren. Ein Kampf ums nackte Überleben beginnt. 

Das Alles ist auch noch so realistisch beschrieben als wäre Greig Beck tatsächlich durch dieses Tor geschritten. 
Mit unglaublicher Spannung und angstvollen Zustände hat es der Autor geschafft die Seiten zu füllen. Doch das Ende kommt viel zu plötzlich und ein Cliffanger so groß wie die Arktis erwartet euch. 
Dann kann es nur noch eines geben, die ersehnte Fortsetzung - den 2. Band.

Hier findet ihr die Videorezension dazu:




Euer Roland

Donnerstag, 4. Juni 2020

Jen liest: Cornelia Funke - Das Labyrinth des Fauns

© Fischer Verlag

Das Labyrinth des Fauns

Verlag: Fischer
Hardcover: 320 Seiten
Preis: 20,00 EUR
E-Book: 16,99 EUR
Genre: Jugendbuch, Fantasy
ISBN:  978-3-7373-5666-4
Erscheinungstermin: 07/2019

Rezensionsexemplar: Nein

Ab 14 Jahren

Inhalt:
Spanien 1944, Ofelia zieht mit ihrer hochschwangeren Mutter zu ihrem neuen Vater in eine alte Mühle. Dort ist er mit seiner Truppe stationiert um die Rebellen auszurotten. Sie erkennt schnell die Grausamkeit ihres Vaters und flieht in eine Märchenwelt in der ein Faun auf sie wartet und ihr 3 Aufgaben stellt um in das Zauberreich zu gelangen.

Meinung:
Ich vergöttere das Cover. Zum einen ist es wirklich perfekt für die Geschichte weil es verwunschen und magisch ist und zum anderen kann man darauf so viel entdecken. Richtig klasse und der Titel passt ebenfalls sehr gut.

Als ich mir das Buch gekauft habe, war mir nicht klar, das die Geschichte auf dem Film Pans Labyrinth beruht. Ich habe den Film auch nicht gesehen aber das ist auch so gar nicht meine Art Film. Ich bin mir auch nicht sicher ob ich mir das Buch gekauft hätte wenn ich es gewusst hätte, vermutlich eher nicht.

Ich muss auch ehrlich sagen, das ich sehr zwiegespalten bin. Irgendwie mag ich das Buch und dann eben auch nicht. Warum? Tja ... weil es zwei Dinge kombiniert, die für mich nicht zusammen gehören.
Wir haben auf der einen Seite eine magische Welt, die in unglaublichen Farben beschrieben wird und auf der anderen Seite, die bittere Realität - ein Stück echtes Geschichte. Klingt eigentlich ganz gut? Vielleicht aber es ist die Zeit von 1944 und die möchte ich einfach nicht mit einem Märchen in Verbindung setzten.
Interessant ist, wie die Geschichte erzählt wird. Es gibt Abschnitte, da hat man den Eindruck in einem Märchenbuch zu lesen. Jede dieser Geschichte hatten etwas magisches und haben mich in eine andere Welt entführt.
Dann gibt es die Abschnitte in denen Ofelia auf den Faun trifft und es um das unterirdische Reich geht. Auch hier kommt wieder die Phantasie auf ihre vollen Kosten. Hier gibt es auch Grausamkeit aber dennoch ist Welt einfach faszinierend und man möchte sie weiter erforschen.
Tja und dann gibt es noch die Abschnitte in der Wirklichkeit. Ofelia ist mit ihrer Mutter in einer alten Mühle bei ihrem neuen Vater, der ein grausamer, brutaler und mordlustiger Mann ist. Diese Abschnitte standen im starken Kontrast und wirkten dadurch noch brutaler. Diese Zeit und was damals passierte, macht mir schwer zu schaffen und das im Gegensatz zu einer Märchenwelt. Verdammt hart.
Ich hab die Allegorie verstanden, die hier benutzt wurde und die Idee ist auch toll aber die Geschichte an sich, hat mir nur das Herz gebrochen. Unglaublich traurig und grausam, in einer absolut umwerfenden Sprache erzählt. Ich bin auch nicht der Meinung das es ein Jugendbuch ist, schon gar nicht ab 14 Jahren. Für diese Geschichte sollte man Erwachsen sein und auch mit beschriebener Gewalt umgehen können.
Alles in allem hätte ich mir etwas anderes von Cornelia Funke gewünscht.


Eure Jen