Die letzte Amerikanerin
Verlag: Schwarzkopf & Schwarzkopf
Taschenbuch: 240 Seiten
ISBN: 978-3-86265-339-3
Preis: 14,95 EUR
Erscheinungsdatum: 02/2014
Inhalt:
Das Buch besteht aus 12 verschiedenen Geschichten und zeigt eher die Hässlichkeit des Lebens. In mehreren Geschichten spielt Erin die Hauptrolle, in verschiedenen Lebensabschnitten erzählt sie von ihrer Mutter, für die sie nicht zu existieren scheint. Ihre Mutter wandert von einem Mann zum nächsten und schiebt dabei ihre Tochter immer wieder ab. Erin wird auf ihre ganz eigene Art erwachsen und gerade Liebe und Sex spielen dabei immer wieder eine wichtige Rolle. Doch eigentlich will sie nur von ihrer Mutter gesehen und geliebt werden. Doch auch die Sehnsucht nach einem Vater ist immer wieder spürbar.Aber nicht nur in das Schicksal von Erin wird man hineingeschleudert sondern auch von anderen Sehnsuchtskandidaten. Sie alle suchen Liebe, Glück, ein anständiges Leben und befinden sich aber in Situationen, die ihnen das sehr erschwert.
Zum einen ist da die 16-jährige Shannon, die nicht nur schwanger ist sondern auch einen gewalttätigen Freund hat. Oder Elizabeth, die nach einer gescheiterten Ehe ein neues Leben beginnen will mit ihrer Tochter und sich dabei in eine imaginäre Liebesgeschichte mit einem Autor verrennt. Aber es wird auch von einer Frau erzählt, die beschließt ein Leben in den Wäldern zu leben mit fatalen Folgen.
Jede Geschichte hatte ihre einzigartigen Momente, die es zu entdecken gilt.
Meinung:
Bei diesem Buch muss ich wirklich sagen, es hat mich gefunden!Ich wusste nicht was mich erwarten würde und gerade das der Name Charlotte Roche immer wieder im Zusammenhang mit diesem Buch erwähnt wurde, hat mich sogar etwas abgeschreckt. Aber der Inhalt klang interessant und ich lasse mich gern überraschen. Und siehe da, ich bin völlig begeistert!!!
Zuerst einmal muss ich die Aufmachung des Buches erwähnen. Das Cover lässt einen an einen Roadtrip durch Amerika denken und das ist es in gewisser Weise auch, wobei es eher ein Roadtrip der Gefühle, Einsamkeit und des Schicksals ist. Aber was ich wirklich schön fand das jede einzelne Episode ein eigenes Titelblatt bekommen hat und dieses Thema wieder aufnahm.
Zum Stil der Autorin muss zunächst gesagt werden das er vielfältig ist. Immer passend zur Episode wurde der Erzählstil bzw die Perspektive geändert und der Situation angepasst. In einer Geschichte beispielsweise wird in der allwissenden Erzählperspektive die Geschichte beschrieben und das passt in dem Augenblick so gut weil man den Eindruck hat das auch das Kind versucht das Geschehen nicht so nah an sich heranzulassen und mit einem gewissen Abstand die Dinge beobachtet. Aber genauso nah wird man in die Geschichte verwickelt wenn die Autorin in die Ich-Perspektive wechselt.
Aber das wirklich geniale an diesem Episodenroman ist die Rohheit und Wirklichkeit des Erzählten. Da wird nichts beschönigt, oder umschrieben. Man taucht in das Leben verschiedener Leute, die nicht zufrieden und glücklich bis an ihr Lebensende sind sonder die aus der Wirklichkeit entsprungen sind. Es geht darum was tagtäglich passiert, um die Sehnsucht nach etwas besserem, nach Liebe. Dass alles wird eindringlich und teilweise auch brutal ehrlich beschrieben. Gleichzeitig findet man aber auch eine eigenwillige Schönheit denn wie die Autorin die Dinge sieht, ist nicht nur wahr sondern auch bittersüß. Das Bemerkenswerte daran ist aber das man nicht in Melancholie verfällt oder die Geschichte so einen schwermütigen Unterton bekommt sondern sie trotzallem lebendig und auch voller Hoffnung. Das gelingt nur wenigen.
Über die Autorin:
Elizabeth Ellen lebt in Michigan, USA, und ist Mitherausgeberin des Hobart-Literaturmagazins. Außerdem ist sie verantwortliche Lektorin für die Buchreihe Short Flight / Long Drive Books. Ihre Geschichten wurden in unzähligen Print- und Online-Magazinen veröffentlicht. Kürzlich erschienen ist Fast Machine, ein umfangreicher Band mit einem breiten Spektrum an Erzählungen. Die letzte Amerikanerin versammelt die besten Geschichten aus diesem Band in einer exklusiven Auswahl.Quelle: Schwarzkopf & Schwarzkopf
Vielen Dank an den Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag für das Rezensionsexemplar!
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