Donnerstag, 11. November 2021

Jen liest: Stephan R. Bellem - Ruf der Rusalka

© Drachenmondverlag

Die Fälle von Lewis van Allington

        Bd. 1 Ruf von Rusalka


Autor: Stephan R. Bellem
Verlag: Drachenmondverlag
Klappenbroschur: 312 Seiten
Preis: 14,95 EUR
E-Book: 6,99 EUR
Genre: Fantasy, Mystery, historischer Krimi
Reihe: Die Fälle des Lewis van Allington, Bd. 1
ISBN: 978-3-95991-899-2
Erscheinungstermin: 09/2019


Rezensionsexemplar: Nein

Ab 16 Jahren


Inhalt:

London im 19. Jahrhundert ... aber Kate begehrt gegen das Rollenbild auf und möchte Journalistin werden. Dafür scheut sie keine Gefahr und so ein Mörder ist dabei schon sehr aufsehenerregend.
Lewis hingegen ist eher mit seinen eigenen Dämonen beschäftigt. Obwohl er ein angesehener Detektiv ist, zieht er sich immer mehr zurück. Doch Kate und auch der Mörder drängen sich mit aller vehemenz in sein Blickfeld...

Meinung: 

Wie wunderschön ist bitte dieses Cover. Allein um es sich ins Regal stellen zu können, braucht man dieses Buch. Man kann regelrecht den Geruch von altem Papier riechen und man scheint sich direkt auf den Straßen von London zu befinden. Der Titel fügt sich dabei perfekt ins Bild ein. Auch wenn ich nie zuvor das Wort Rusalka gehört hatte, lies mich der Titel nicht mehr los. Das sollte sich auf die Geschichte ausdehnen...
Ich liebe Geschichten, die im 19 Jahrhundert spielen und diesen Hauch von Vergangenheit versprühen. Gerade wenn es dabei auch noch eine Mischung aus Krimi und Mystery enthält. Der Begriff Gaslight Fantasy fängt die Stimmung ziemlich gut ein.

Mal abgesehen von der Zeit und dem Setting, der einfach Spaß macht, sind es vor allem die Charaktere, die diesem Buch das gewisse Etwas verleihen.
Kate kann man nur schwer widerstehen. Sie sprüht nur so vor Enthusiasmus und Tatendrang. Es fällt schwer mit ihr mitzuhalten weil sie vor Energie nur so sprudelt. Wie sie London erlebt und ihr Blick darauf sind einfach aufregend und man läuft gern mit ihr durch die Straßen.
Dagegen ist Lewis regelrecht düster und der direkte Kontrast. Ständig betrunken scheint er einen Hang zum Mystischen zu haben, da er sich regelrecht hingezogen fühlt von so etwas wie einem Geist. Sein Blick auf London ist dementsprechend dunkel und wenig ermutigend. Trotzdem war auch Lewis mir nicht unsympathisch. Er kämpft mit sich selbst und man kann ihn durchaus verstehen. Aber über allem schwebt eine grausame Mordserie, die immer näher zu rücken scheint.
Das hat dem Buch die nötige Spannung verpasst. Ständig hat man die Hinweise gesichtet und sich gefragt, wer hinter all dem steckt. Das ist unglaublich gelungen da ich bis zuletzt keine Ahnung hatte, bzw. meine Verdächtigen immer wieder geändert habe.
Tja und das Ende war einfach fulliminant. Es war perfekt, es war grausam und emotional. Ich bin so unvorbereitet dabei hineingeschlittert, das ich noch immer ganz fertig bin, wenn ich nur daran denke. Es hat mich völlig zerstört und noch immer kann ich es nicht fassen, was dieser Autor mir da angetan hat.
Für mich ist das Buch ein klares Highlight, selbst wenn es mein Herz zerrissen hat. Geniale Geschichte mit unglaublich starken Charakteren.

Eure Jen

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