Sonntag, 16. September 2018

Wir lesen: Theresa Hanning - Die Optimierer

© Bastei Lübbe

Die Optimierer

Verlag: Bastei Lübbe
Taschenbuch: 304 Seiten
Preis: 10,00 EUR
E-Book: 8,99 EUR
Genre: Science-Fiction
ISBN: 978-3-404-20886-7
Erscheinungstermin: 09/2017

Rezensionsexemplar: Nein

Inhalt: 
Der Roman beginnt wie eine seichte Geschichte unserer Gesellschaft. 
Wir lernen Samson kennen der in dieser Geschichte die Hauptrolle übernimmt. 
Samson Freitag ist ein Vorzeigebürger unserer Gesellschaft und arbeitet als Lebensberater für eine Agentur die nur eines im Sinn hat: Den Menschen zu helfen. 
"Jeder an seinen Platz" ist nicht nur ein Begrüßungsritual sondern die Vorstellung der OPTIMALEN Gesellschaft in der wir Menschen leben sollen. So hat Samson die Aufgabe als Lebensberater den Menschen zur Seite zu stehen und ihnen zu zeigen wo sie ihren Platz in der Gesellschaft haben können. Doch was macht man mit Menschen, die nichts können und keine Ambitionen haben etwas für die Gesellschaft zu leisten? 
Mit Sozialpunkten hat man die Möglichkeit sich in der Gesellschaft Anerkennung zu verschaffen. Doch was passiert wenn man Sozialpunkte verliert weil man vielleicht eine falsche Entscheidung getroffen hat? Samson Freitag muss erfahren was seine ach so tolle Optimalgesellschaft für ihn bereit hält.

Meinung:
Ein grandioses Meisterwerk! 
Man hat den Eindruck das die Autorin einen Blick in die Zukunft erhaschen durfte gerade in Hinblick auf die Entwicklungen in China. 
Theresa Hanning schafft mit diesem Roman einen riesen Sprung in eine beängstigende Gesellschaft, die viel für den Leser bereithält. Auch wenn der Roman lustig anfängt und man am Anfang mit einem Schmunzeln im Gesicht nur mit dem Kopf schüttelt, so entwickelt sich die Geschichte immer mehr zu einem Desaster des Fremdschämens. 
Denn Samson Freitag ist ein Mensch der naiv geboren wurde und mit der Zeit die Optimierung als sein Mantra anerkennt. Die absolute Überwachung, die schleichend den Verstand von Samson wachrüttelt wird von Kapitel zu Kapitel handfester. Es ist spannend zu sehen wie Samson sich entwickelt und auch einen ganz neuen Blick auf die Gesellschaft bekommt. Er beherrscht auf seine ganz eigene Art den Roman. Und dann sind da die vielen anderen Charaktere, die dem Ganzen noch eine neue Perspektive geben. Ob nun Samsons Freundin, die es erschreckend findet was mit der Gesellschaft passiert oder Martina, die auf nichts Lust hat und dennoch auf eine bessere Zukunft hofft. Oder Ercan Böser, Politiker und von Samson dorthin befördert. So viele Personen, die Samson auf seinem Weg begleiten und ihm immer einen anderen Blick auf die Gesellschaft verschaffen.
Dennoch hat der Roman nicht den klassischen Bösewicht denn hier gibt es nicht Schwarz und Weiß sondern nur die verschiedenen Grautöne. Von Zeile zu Zeile zeigt sich wie sich die Gesellschaft abfindet mit Gegebenheiten, die so waren und immer noch so sind. Ein Roman der gesellschaftspolitischer nicht sein kann, mit einem Hauch der Technik von Morgen. 
Doch wollen wir in so einer Zeit leben, wo die Menschen einem Schauspieler zu jubeln der sich selbst Politiker schimpft? Aber vielleicht tun wir das bereits und wissen es nur nicht?! Ein Roman der zum Nachdenken anregt und der einen immer wieder überraschen kann. 


Hier findet ihr die Video-Rezension dazu:


Eure Jen & euer Roland

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